Die letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vor der Kommunalwahl findet an diesem Donnerstag, den 04.03.2021, auf dem Römerberg statt.
Wieder einmal sind wir mit dabei beim stillen Protest nach einer trägerweiten auskömmlichen und gleichbehandelten Finanzierung sowie einer stadtweiten Jugendhilfeplanung für unser Fachfeld der Offenen Kinder- und JugendArbeit.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressemitteilung des Frankfurter Jugendrings
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Pressemitteilung
Frankfurt/Main, den 01. März 2021
SCHON WIEDER und Leider Immer Noch!
Finanzierung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
Auskömmlich – Gleichberechtigt – JETZT!
Stiller Protest am Donnerstag, den 04.03.2021
Am Donnerstag, den 04.03.2021, demonstrieren der Frankfurter Jugendring und die freien Träger offener Kinder- und Jugendeinrichtungen gemeinsam mit ihren jungen Besucher*innen und den pädagogischen Fachkräften zum letzten Mal vor der Kom-munalwahl für die auskömmliche und gleichberechtigte Finanzierung ihrer Einrichtun-gen. Seit Februar 2019 tun sie dies regelmäßig von 15:00 bis 16:00h, also eine Stunde vor der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, um auf die Unterfinanzierung die-ses Arbeitsfeldes aufmerksam zu machen. Die Regierungskoalition hat es nicht ge-schafft, ihr Versprechen einzulösen. CDU, GRÜNE und SPD hatten im Koalitionsver-trag 2016 (S. 22f.) den „Ausbau von Jugendfreizeiteinrichtungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ festgeschrieben und versprochen: „Wir werden im Verlaufe der Wahlperiode dafür sorgen, dass sich die Tariferhöhungen in den Leistungen an die Träger wiederfinden. Wir werden wie bei anderen Zuschussempfängern sicherstellen, dass die vereinbarten Tariftreueverpflichtungen eingehalten […] werden“. Passiert ist seitdem zu wenig. Die Programme der Parteien für die anstehende Wahl zur Stadtver-ordnetenversammlung lassen darauf schließen, dass die bereits seit Februar 2019 stattfindenden Proteste ein Bewusstsein für die Bedeutung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit geschaffen haben. Da die Ergebnisse (s.u. S. 6) der vergangenen Legis-laturperiode bei weitem nicht ausreichend sind wird weiter regelmäßig für die aus-kömmliche und gelichberechtigte Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendeinrich-tungen in freier Trägerschaft demonstriert.
Bei ihrem Corona-konformen stillen Protest lassen 20 Vertreter*innen stellvertretend für alle Betroffenen im gesamten Stadtgebiet bunte Banner mit den Forderungen auf dem Römerberg sprechen. Zahlreiche offene Kinder- und Jugendeinrichtungen betei-ligen sich mit ihren eigenen, kreativ gestalteten Bannern auf diese Weise direkt an der Demonstration. Zeitgleich werden unter dem Hashtag #tag_der_geschlossenen_tuer auf den Instagram-Seiten und Facebook-Seiten der Einrichtungen und deren Unter-stützer*innen diese Banner erscheinen. So wird die Reichweite des Protestes verviel-facht, ohne dass gesundheitliche Risiken eingegangen werden müssen.
Es drohen Schließungen, wenn die Stadt Frankfurt nicht für eine auskömmliche Fi-nanzierung sorgt und damit auch die Ungleichbehandlung in der Finanzierung von Trä-gern und Einrichtungen beendet. Die jahrelange Deckelung dieser Zuschüsse durch die Stadt Frankfurt bei kontinuierlichen Kostensteigerungen für Personal, Liegenschaft und Sachmittel ignoriert die realen Lebens- und Arbeitsbedingungen in der wachsen-den Stadt Frankfurt am Main.
Offene Kinder- und Jugendeinrichtungen sind auch und gerade in Krisenzeiten, wie z.B. der Corona-Pandemie, unverzichtbare Orte der Diversität, der außerschulischen Bildung, der Demokratiebildung, der kulturellen Teilhabe, der Freizeitgestaltung, der Innovation, der individuellen Beratung und Unterstützung sowie der Gleichberechti-gung aller Besucher*innen. Sie sind seit Jahrzehnten ein fester und unentbehrlicher Baustein der Stadtgesellschaft und Beitrag zur Sicherung des sozialen Friedens in der Stadt.
Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit arbeiten mit den Schulen, mit Sportvereinen und zahlreichen weiteren Partner*innen überwiegend stadtteilbezogen vernetzt zusammen und wirken den vielen Benachteiligungen von Kindern und Ju-gendlichen in unserer Stadt entgegen. Das gilt insbesondere für Kinder und Jugendli-che, die in Frankfurt in Armut leben müssen und für die Kinder- oder Jugendhäuser oft ein zweites Zuhause sind. Die Einrichtungen tragen wesentlich zu einer Verbesserung der Lebensumstände von jungen Menschen und damit auch zur Erhaltung des so oft beschworenen sozialen Friedens in der Stadt bei.
Für den Frankfurter Jugendring
und die beteiligten Träger der freien Jugendhilfe in der AG § 78 SGB VIII – Kinder- und Jugendarbeit
Christian Telschow
Vorstandsmitglied Frankfurter Jugendring
geschaeftsstelle@frankfurterjugendring.de
069 56000-10
0151 67 20 10 77
www.frankfurterjugendring.de