12. März 2024

Podiumsdiskussion mit MdB Armand Zorn im Jugendclub Sindlingen

Im Rahmen des Gedenkens der Opfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau, hat der Jugendclub Sindlingen eine Podiumsdiskussion zu den Themen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung mit MdB Armand Zorn (SPD) veranstaltet. Jugendliche hatten dafür Fragen vorbereitet; viele der Jugendlichen und ihre Familien sind im Alltag von Diskriminierung betroffen. Auch hat das Gefühl von Ungerechtigkeit und Unsicherheit bei den Jugendlichen in den letzten Monaten – gerade auch im Hinblick auf politisch-gesellschaftliche Entwicklungen – wahrnehmbar zugenommen.

Die Jugendlichen hatten ein brennendes Interesse an Armand Zorns Lebensweg: Wie hat er sich, trotz aller Hürden, die er überwinden musste, durchgekämpft? Welche Tipps kann er der jungen Generation mitgeben? Zorn plädierte für einen aktiven Umgang mit rassistischen Erfahrungen: „Jeder muss seinen Weg finden, mit Diskriminierung umzugehen und sie zu verarbeiten. Die Entscheidung, sie zu ignorieren, ist nicht der richtige Weg.“

Daran setzt auch das Konzept des Jugendclubs Sindlingen an. In den partizipativ gestalteten Projekten des Jugendclubs bearbeiten Jugendliche bewusst diese Themen, wie zum Beispiel beim „Theater gegen Rassismus und Diskriminierung“, dem „Kino für Toleranz“, auf internationalen Jugendreisen, beim „Lauf gegen Rassismus“, beim Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen oder beim Tagesauflug nach Straßburg ins Europäische Parlament.

Zur Frage, wie Vielfalt die Gesellschaft bereichert, betonte Zorn: „Wir brauchen in Deutschland mehr Personen mit Einwanderungsgeschichte, die in repräsentative Funktionen kommen. Wir brauchen insgesamt mehr Diversität in der Politik, zum Beispiel im Hinblick auf Geschlecht und beruflichen Hintergrund.“ Die aufkommende Frage von Jugendlichen nach einer idelatypischen Regierung beantwortete der Bundestagsabgeordnete: „Ich wünsche mir eine Regierung die bestenfalls alle möglichen Lebensrealitäten in Deutschland abdeckt.“

 

 

Auch die Sorgen und Nöte der Jugendlichen und ihrer Familien, angesichts von Deportationsfantasien Rechtsradikaler, blieben in der Podiumsdiskussion nicht unbeantwortet: „Ich will euch sehr klar sagen, dass ihr zu Deutschland gehört. Ihr gehört genauso hierher. Eine solche ,Remigration´ wird es nicht geben. Unsere Demokratie ist wehrhaft. Unsere Demokratie ist stark. Wir werden die AFD daran hindern, solche Pläne zu verwirklichen“, versicherte Zorn. Er fügte hinzu: „Wir müssen uns einmischen, für unsere Interessen einstehen nicht zurückhaltend sein. Es braucht gesellschaftliches Engagement für unsere Demokratie.“

Danke, Armand Zorn, für diese mutmachenden Worte an junge Leute in Sindlingen und ganz Frankfurt!